Auslegung zur Monatslosung für September 2025 von Fritz Kreutzke:
Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.
So steht es im Psalm 46, Vers 2, und dieses Mut-machende Wort, haben die
Brüder in Herrnhut als Losung für den Monat September ausgelost.
In meiner „Lieblingsbibel“ (Jubiläumsbibel, Luther 1912) finde ich als
Überschrift: Ein feste Burg ist unser Gott!(Luthers Auslegung)
In der Erklärung zum Psalm lese ich: Es ist bis an das Ende der Tage das
Siegeslied der Kirche Christi, das den Trost, den Grund und den Gewinn
der festen Glaubenszuversicht, zum Ausdruck bringt.(Ganz wenig, nur ein
Wort, geändert)
Es folgt gleich der Hinweis zum Psalm: Ein Lied der Kinder Korahs!
Eine Frage möchte ich hierzu stellen.
Was sind denn das für besondere Kinder?
Bei mir klingelte sofort mein altes Gedächtnis. Wieso? Das eben ist meine Frage.
Können sie die gestellte Frage beantworten?
Liest man doch beim Lesen der Schriftstelle ganz einfach darüber hinweg
und denkt, na ja, Kinder Korahs, das steht halt da, ist nicht so wichtig,
wird schon so richtig sein. Ist uns nicht gesagt, jedes Wort der Schrift ist
Wahrheit. Bei amtlichen Schriftstücken die uns zugehen, kennen wir die
Warnung: Achte auf das Kleingedruckte. Wollen wir das hier nicht auch
tun.
Ich wusste sofort, „Sippe Korah,“ ( auch noch Andere) wenden sich gegen
Mose und Aaron – und damit gegen Gott, der sie in ihre Position eingesetzt
hatte. ( 4.Mose,Kap 16) Gottes Strafe bleibt nicht aus. Die Erde tut sich
auf und sie werden mit allem Besitz vom Totenreich verschlungen. Trotzig
hatten sie sich, bis zuletzt, gegen Gott gestellt. Die gesamten Familien
waren betroffen.
Nicht alle Kinder und das gibt uns den Aufschluss zu unserem Psalm.
An diesem Aufruhr der Väter hatten sich einige Kinder nicht beteiligt und
sich abgesondert. Sie blieben verschont und wurden, da sie dem Stamm
der Leviten angehörten, zum Tempeldienst (Torhüter)und zur Bewahrung
des Liedgutes eingesetzt.
Nun noch Einiges zum Zeitgeschehen. Was führte zur Dichtung des
Psalms und zu diesem wunderbaren Lobgesang?
(Ich muss weit ausholen und ihr werdet denken, wann komme ich denn zum
eigentlichen Wortlaut des Psalms? Ich verspüre, bei diesem Psalm spricht jedes Wort
für sich und führt uns in das Dankgebet. Darum ausführlicher in die Vorgeschichte.)
Die Lösung der Frage bedingt, dass wir einen weiteren „Ausflug“ in die
biblische Geschichte des Volkes Gottes tun müssen. Dazu wandern wir in
das z weite Buch der Könige u nd sehen uns dort die Kapitel 17+18 +19 an.
Ich schicke voraus, dass Israel damals ein zweigeteiltes Land war, geteilt
in Israel und Juda. In Israel herrschte Hosea als König, in Juda, mit
Jerusalem, Hiskia.
Ich möchte mit dem Geschehen in Israel beginnen.
Wer sich mit dem Alten Testament beschäftigt, liest, wie sich das Volk
Gottes immer wieder von ihm abwendet und anderen „Göttern“ die Ehre
gibt. So trug es sich auch in Israel unter der Herrschaft Hoseas zu. Zwar
war es unter ihm nicht gar so schlimm, wie unter seinen Vorgängern.(17,2)
Doch auch unter ihm wurden die Höhen und Anderes angebetet(17, 7 ff).
So wurde über ihn das Urteil geschrieben:Und er tat, was dem Herrn übel
gefiel. Dann lesen wir in den folgenden Versen, dass für sein Volk Gottes
Strafe naht.
Gottes Wort, im Vers 18 geschrieben, sagt alles:
Da ward der Herr sehr zornig über Israel und tat sie aus seinem
Angesicht, dass nichts übrig blieb, denn der Stamm Juda allein.
Die Assyrer ziehen gegen ihn, besiegen das Volk nach 3 Jahren und führen
es in die Gefangenschaft.(17,6)
Was haben diese Ereignisse denn nun mit der Entstehung unseres Psalms
zu tun? Ruhig,ruhig, liebe Wanderer durch das Wort. Lasst uns im Kapitel
18 Station machen!
Jetzt, in Juda, treffen wir auf ganz andere Verhältnisse! Hier herrscht Hiskia.
Haben wir in 17,2 das Urteil über Hosea gelesen, so lesen wir jetzt in
Kapitel 18,3 über Hiskia das absolute Gegenteil:
Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel. Diese Aussage über ihn, wird in
Vers 5+6 noch erhärtet: Hiskia vertraute dem Herrn, dem Gott Israels.
Weder vorher noch nachher gab es einen König im Land Juda, der ihm
gleichkam. Er blieb dem Herrn in allem treu und hielt die Gebote, die
der Herr gegeben hatte. (Zitat aus der Neues-Leben-Bibel)
Wir lesen über ihn in Vers 2: Als er die Macht über Juda übernahm, war er
25 Jahre alt. Weiteres in Vers 7: Der Herr war mit ihm und schenkte ihm
Erfolge in allem, was er unternahm.(NLB)
Zur Geschichte.
Der König der Assyrer hatte Israel besiegt und das Volk weggeführt. Das
war ihm nicht genug, er wollte auch das Königreich Juda unter seine
Herrschaft bringen. So zog er mit seinem Heer gegen Juda und Hiskia. Es
gelang ihm auch die befestigten Städte des Landes einzunehmen. Nur
Jerusalem widerstand ihm. Eine hohe Befestigungsmauer umzog die
gesamte Stadt und war von Kriegern besetzt.
Sanherib, so hieß der König der Assyrer, gedachte, die Krieger der Stadt
mit Worten zur Übergabe zu bewegen. Hiskia hatte aber mit ihnen
gesprochen und befohlen nicht zu antworten. So schickte Sanherib hohe
Offiziere ,die mit Worten nicht sparten. Sie benutzten dabei die
Bekanntheit ihres Königs, der bisher in den Landen siegreich war. Sie
verstiegen sich in ihren Reden soweit, dass sie den einzigen, wahren Gott
verhöhnten und Gottes Allmacht in Abrede stellten.(Kapitel 18,17 ff)
Hiskia brachte alle diese Schmähungen und Drohungen der Assyrer, im
Tempel vor Gott. Jesaja, der auch dort lebte, hörte Hiskias Klagen und
seine Bitte um Hilfe.(Kap 19,19)
Nun aber Herr, unser Gott, hilf uns aus seiner Hand, auf das alle
Königreiche auf Erden erkennen, das du, Herr, allein Gott bist!
Und Gott schickte Jesaja zu Hiskia mit folgender Antwort: Kap 19,20)
Ich habe dein Gebet erhört.
Weiter sagt er zu, Jerusalem wird gerettet( Kap 19,32-34) und Gott lässt
geschehen, dass Sanherib mit seiner Armee abzieht.
Es würde zu weit führen, wenn ich hier, in der Auslegung, alles genau
beschreiben würde. Lest doch bitte die Kapitel in 2. Könige nach. Oder
auch in den Chroniken.
Können wir uns vorstellen, welcher Jubel in der Stadt aufbrauste?
Dieser Jubel lies die Sänger des Tempels, die Torhüter, die Kinder Korah,
nicht stumm bleiben. Sie waren verantwortlich für das Liedgut des Volkes.
Aber hier ging es nicht um das bisher Vorhandene. Hier jubelte ihr Herz in
ganz besonderer Weise und machte sich, in den nun entstehenden 12
Versen, zur dankbaren Anbetung unseres herrlichen Gottes.
Ihr lieben Geschwister im Herrn. Beim Erarbeiten dieser Auslegung, fand
ich in meiner Bibel zum Psalm zwei Verse, die ich uns allen nicht
vorenthalten möchte.
Man kann Gott mit nichts mehr ehren, als mit einem festen Vertrauen.
Die auf Ihn vertrauen, lässt Gott nicht zu Schanden werden.
Es gibt im Leben Ereignisse, die auf uns so einwirken, dass wir keinen
Ausweg erkennen. Hiskia fand den Weg der Rettung. Er brachte sein
Anliegen, seine Not, seine Ausweglosigkeit, vor den Herrn und vertraute
auf die Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Er demütigte sich unter die
Führung Gottes und Gott half.
Die Kinder Korahs zeigen uns durch den Psalm, dass wir den Dank für
Gottes/Jesu Hilfe nicht vergessen sollen. Ja, Gott ist unsere Zuversicht
und Stärke. Täglich dürfen wir erleben, wie Jesus uns durch den Tag
hilft. Täglich empfangen wir die Kraft von Ihm, die wir benötigen. Täglich
gibt er uns die Zuversicht, die Aufgaben erledigen zu können und darüber
hinaus Liebe und Geborgenheit, sowie eine wahrhaftige Zukunft. Bedenkst
du am Tagesende dankbar, wie viel Hilfe du am Tage erhieltest?
Ein Liederdichter, Heino Tangermann, schreibt:
Vergiß nicht zu danken dem ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan.
Bedenke, in Jesus vergibt er dir gern, du darfst ihm, so wie du bist nahn.
Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, viel mehr als ein Vater es kann. Er
warf unsre Sünden ins äußerste Meer, kommt, betet den Ewigen an. 2. Im
Danken kommt ewiges Leben hinein…..
Erkennst du, welch ein lebensrettendes Angebot dir Gott macht?
Nimm es an, rät dir
Fritz Kreutzke