Auslegung zum Monatsspruch für April 2025 von Fritz Kreutzke:
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?
Lukas 24,32
Jahrelang waren sie beieinander, Jesus und die Jünger.
Sie hatten erlebt,welche Macht Jesus hatte; ein Mann, dem sogar Wind und
Wellen gehorchen.(Luk 8,25)
Jesus wusste um ihre inneren Fragen und Schwankungen, denn
die Jünger kamen ja auch zusammen mit den Leuten in ihrem Umfeld und
erfuhren, wie die Menschen über den Herrn dachten. Dem Herrn war das
nicht unbekannt, aber er stellte ihnen die Frage, wie sie über ihn dachten.
(Mathäus 16,15)
,,,,und was meint ihr,wer ich bin? (Neues Leben-Bibel,NLB)
Petrus nimmt das Wort:
Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!(NLB)
Ich denke, in den Jüngern schwingt bei aller Erkenntnis, ein völlig
weltlicher Wunsch mit. Dieser Wunsch, im Volk sehr beheimatet, war das
Verlangen nach Befreiung von der römischen Besatzung.
Dieser allmächtige Sohn Gottes sollte das doch können.
Im Kapitel 16 Vers 21 des Matthäus-Evangeliums, lesen wir von einem
Gespräch des Herrn mit seinen Jüngern. Dieses Gespräch erfolgte
unmittelbar nach der vorausgegangenen Frage, für wen sie Jesus hielten.
Zum ersten Mal, so las ich es, spricht der Herr über seinen Tod und sein
bevorstehendes Leiden offen zu seinen Jüngern.
Das, was der Herr ihnen sagte, konnten sie nicht einordnen.
Das entsprach in keiner Weise dem, was sie erwarteten. Sie
hatten ihn lieb gewonnen und konnten derartige Leiden und sogar seinen
Tod, nicht verstehen.
Die NLB drückt es so aus:
Doch sie begriffen nicht, was er ihnen sagte. .
Selbst Petrus, so lesen wir , kann das nicht verstehen und er spricht für
alle:
Herr, das geschehe dir nur ja nicht. ( Math. 16,21+22).
Nein, das konnten und wollten sie nicht glauben. Darüber hinaus besteht
bei ihnen der Wunsch, Jesus möge bei ihnen bleiben.
Hatten sie überhört, was der Herr noch sagte?
Im Matthäus-Evangelium Kapitel 16,21, lesen wir, wie der Herr ganz
deutlich zu ihnen sagt:…und am dritten Tag werde ich auferstehen.
Hatte das, was Jesus ihnen über sein bevorstehendes Leid und seinen Tod
eröffnete, ihre Aufnahmefähigkeit überfordert ? Waren sie so geschockt,
dass sie die wichtige Aussage des Herrn überhörten?
Und damit sind wir beim Losungswort für den April.
Es ist Karfreitag. Jesus verhaftet, verhört, abgeführt und getötet.
Alles was er ihnen gesagt hatte, ist geschehen und das in einer furchtbaren
Weise.
Sie hatten es nicht glauben wollen. Alle ihre Hoffnungen, die sie auf ihn
gesetzt hatten, sind zunichte. Voller Angst haben sie sich
zusammengefunden und zurückgezogen. Einige von ihnen, es waren die
ehemaligen Fischer, gingen zurück an ihre Netze.
Waren ihre Bindungen an den Sohn Gottes so vage?
Hatten sie vergessen, was Gott selbst ihnen über Jesus gesagt hat?
Bei der Taufe des Herrn hörten sie doch Gottes Stimme:
Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!
(Luk 3,22)
Dies ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören! (Luk 9 35)
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.
(Luk 21, 33)
Und auch in der Apostelgeschichte lesen wir (9,16):
Doch sie begriffen nicht, was er ihnen sagte.
Die Fischer waren nicht die einzigen Menschen, die Jerusalem verließen,
weil sie die Welt nicht mehr verstanden.
Da waren zwei Jünger, die aus dem Dorf Emmaus stammten.
Emmaus ist etwa eineinhalb Stunden von Jerusalem entfernt.
Sie hatten alles miterlebt. Die grundlose Anklage, die Verhöhnung, den
Leidensweg und die schreckliche Kreuzigung.
Alle ihre Hoffnung war dahin und damit auch wohl die Planung ihres
weiteren Lebens.
Nun geht man ja auch nicht still nebeneinander diesen Weg.
Das war auch gar nicht möglich bei dem, was sie erlebt hatten.
Da sprudelte alles aus ihnen heraus, die vielen wunderbaren Erlebnisse mit
Jesus, die Worte des Herrn, die für ihr Leben die Richtung vorgaben, die
Trostworte und Heilungen, bei denen sie Zeugen sein duften.
Das ist nun alles vorbei, so ihre Meinung. Die geheilten Menschen waren
so froh und das Lob Gottes erscholl laut und fröhlich.
Und nun? War es doch nicht der Messias, den wir erwarteten?
Ein „Wanderer“ gesellt sich zu ihnen. Er hört ihnen ein Weilchen zu. Dann
mischt er sich in ihr Gespräch ein. Sie merken, dass er ein Mann ist, der
sehr gute Kenntnisse in der alten Schrift hat. Er übernimmt die
Gesprächsführung. Den beiden Jüngern wird aufgeschlossen, dass schon
von Mose an immer wieder auf das Kommen des Messias hingewiesen
wird.(Lukas 24,46) Dass diese Ankunft aber mit solchen Leiden verbunden
ist, hatten sie überlesen. Ich denke, der Herr hatte sie insbesondere über
Jesaja 53 aufgeklärt.
Der Herr hatte ihnen aber auch aufgezeigt, welche wichtige Aufgabe er
von Gott bekommen hatte, die er nun erfüllt hatte.
War doch bisher der Zugang zu Gott nicht möglich, obwohl Gott sein Volk
liebte. Die Sünde war das Hindernis. Das musste gesühnt werden. Ein- für
alle Mal. Ewig gültig. Die Schuld der ganzen Welt nahm Jesus auf sich
und rettete damit auch dich und mich und natürlich auch die Jünger aus
Emmaus.
Als Jesus ihnen das erklärte, da spürten sie eine ganz warme und
befreiende Freude. Ihr Unverständnis des gerade Erlebten, wich der
Erkenntnis, sich in Jesus geborgen und gerettet zu fühlen. Er hat die Sünde
auf sich genommen und den Weg zu Gott frei gemacht.
In Emmaus angekommen, es war schon gegen Abend, luden sie ihre
Begleitung ein zu bleiben. Der willigte ein. Sie deckten den Tisch und
luden zum Essen. Ihr Gast stand auf, nahm das Brot dankte und brach es.
Da gingen ihnen die Augen auf. Diese Art des Brotbrechens kannten sie.
Hatten sie doch genauso das erlebt, als Jesus vor seinem Leidensgang noch
einmal das Abendmahl mit ihnen feierte. Als sie ihn erkannten, wich er
von ihnen. Eines aber blieb: Brannte nicht unser Herz in uns, als er uns
die Schrift auslegte? (Mark 24,32 leicht gekürzt)
Das Essen war ihnen nicht mehr wichtig, alle Müdigkeit war nicht mehr
vorhanden. Sie wollten so schnell wie möglich nach Jerusalem und die
„Frohe Botschaft, Jesus lebt, er ist auferstanden“ an die anderen Jünger
weitergeben.
Ich frage: Wurde dieses „brennende Herz“ auch Dir schon geschenkt?
Bist du dem Herrn dankbar für Deine Errettung?
Bist Du bereit, wie die Emmausjünger, unbedingt von Jesu Liebe
weiterzusagen?
Ich wünsche Ihnen/Euch/Dir gesegnete Feiertage, verbunden mit einer
großen Dankbarkeit gegenüber dem Herrn.
Euer
Fritz Kreutzke (sen)